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Graf- Adolf- Straße und Graf-Adolf-Platz

Dieser Verkehrsknotenpunkt in der südlichen Innenstadt (erste Ampelanlage
Düsseldorfs) wurde so benannt im Jahre 1891; in den Jahren 1933 bis 1945
trug er zwischenzeitlich die Bezeichnung Adolf-Hitler-Platz. Die Straße
wurde 1893 so benannt und hatte den gleichen Verlauf wie die
Eisenbahngeleise, die zu denbeiden Bahnhöfen der Bergisch-Märkischen und
Köln-Mindener Eisenbahn führten, ebenerdig mit Bahnschrankenz.B. an der
Friedrichstraße. Ein Bauer auf dem Streckenteil in Richtung Erkrath wurde
beim Anblick des ersten Dampflokzuges 1838 mit folgendem Satz zitiert: "...e
Pähd setzt doch dren!"
Graf Adolf V. von Berg erhob nach der Schlacht bei Worringen (5. Juni 1288)
die kleine Ortschaft "Dusseldorp" am 14. August zur Stadt. Ihm sollte die
Namensgebung ein Denkmal setzen, nicht weit von hier steht der Bergische
Löwe am Südende der Königsallee, das Wappentier der Herrscherfamilie von
Berg (daher Bergisches Land!). Nachdem der südliche Teil des Platzes nach
Bau des Zentralbahnhofes 1891, an der heutigen Stelle (HBF), abgetragen
war, wurde hier der Platz erweitert. 1902 entstand am südlichen Ende hierzu
ein Botanischer Garten mit der Statue der "Ballwerferin" des Bildhauers
Walter Scott.
Täglich brausen heute über 45.000 Autos über den Graf-Adolf-Platz und nur
noch alte Fotos zeigen ein beschauliches Plätzchen mit Pferdedroschken,
Pferdebahnen und viel Grün. Aber hier waren auch schon damals Hotels, der
Europäische Hof, das Telegraphenamt, die Oberpostdirektion oder eine der
ersten "Filmvorführungslokalitäten" in Düsseldorf.
Natürlich sind der Fernbahnhof oder der Busbahnhof der Rheinbahn
unvergessen, an die heute vielleicht noch der rundliche Pavillon am
Taxistand erinnert. Die Bahnen fuhren von hier aus nach Krefeld (A), Moers
(C) und Duisburg (D). Eine Linie sollte auch nach Mettmann geführt werden...
Die Busse fuhren nach Solingen, Hilden, Mettmann, Gruiten, Benrath, Ohligs,
Ratingen, Mülheim/Ruhr, Essen, Neuss, Grevenbroich, also in alle Richtungen
rund um Düsseldorf.
Die wechselvolle Geschichte dieses Platzes wird auch heute in den wechselnden Stadtplanungs- Überlegungen neu- und weitergeschrieben.
Mit dem Platz hat sich auch in den letzten Jahren die Graf-Adolf-Straße stark verändert. Als alte wichtige Einfallsstraße der Stadt ist die Graf-Adolf-Straße für viele Jahrzehnte eine Vergnügungsmeile für Generationen von Düsseldorfern und Stadtgästen gewesen. Hier gab es Theater, Kinopaläste, Varietés, Cafés und die unterschiedlichsten Architektur-Stile
bis hin zu einem "Arabischen Café". Filmverleih- und Filmproduktionsfirmen gaben der Straße zeitweilig auch den Spitznamen "Kinematograph-Adolf-Straße" (nach dem Vorläuferbegriff des Kinos: "Kinematograph").


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