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Oberbilker Markt

Aus einigen "Honschaften" (Gehöfte) des Ortes Bilk bestand das Ur-Oberbilk und wurde mit Bilk Ende des 14. Jahrhunderts (1384) in die Stadt Düsseldorf eingemeindet.
Etliche Gehöfte wurden bei Bauarbeiten der Befestigungsringe Düsseldorfs "niedergelegt" (abgerissen) und im endenden 19.Jahrhundert nahm sich die Industrieentwicklung viel Oberbilker Terrain als spottbilliges Bauland, um hier größere Fabrikgelände zu errichten, auch die Eisenbahn-Entwicklung spielte dem Stadtteil übel mit.
Einige Namen sollen hier genannt sein: Stahl-und Röhrenwerk Reisholz, Rohrleitungsbau GmbH Kahle, De Limon Fluhme und Co., Phoenix-Rheinrohr AG, die Vereinigten Kesselwerke, Piedboeuf, die Belgier Richard (Puddelstahlwerk)oder Schlüter Schleifmaschinen.
Als Vorläufer eines großen Städtischen Krankenhauses wurde zwischen neuem Hauptbahnhof und Oberbilker Stahlwerk 1896 ein Barackenkrankenhaus errichtet.
In einer gewissen Planlosigkeit wurden Arbeiter-Wohnbauten und Fabriken errichtet, die Erholungsstätten für die Arbeiterfamilien aber fast ganz vergessen.
Eine der Hauptverkehrsachsen von Nord nach Süd war die Kölner Straße –als jahrhundertalte Handelsstraße zwischen Köln und Düsseldorf -- und von West nach Ost die Krupp-/Werdener Straße.
Dieser Verkehrs-Schnittpunkt mit einem Markt dazwischen sah ächzende Planwagen reicher Kaufleute, mehrspännige Postkutschen von Reisenden Richtung Bahnhof, Fußvolk auf dem Weg zur Arbeit oder so manchen Reiter in prächtiger Uniform...Der belebte Oberbilker Markt war auch schon nach Verpachtung der Städtischen Straßenbahn an den Unternehmer von Tippelskirch 1892 an das wachsenden Straßenbahnnetz Düsseldorfs angebunden. Hier startete auch das Schmalspurbahnnetz "Benrather Netz" über Benrath, Ohligs (Solingen) nach Vohwinkel (Wuppertal), das 1910 von der Stadt Düsseldorf an die Rheinbahn verpachtet wurde. Mit den Bomben des 2. Weltkrieges wurden viele Menschenleben in diesem belebten Stadtviertel ausgelöscht und viele Straßenzüge zerstört.
In den letzten Tagen des 2. Weltkrieges am 15. April 1945 wurde hier der jüdische Mitbürger Moritz Sommer von einer Heeresstreife aufgehängt, nachdem er sich bis dahin erfolgreich vor seiner Deportation in ein KZ verbergen konnte.


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