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Fürstenwall und Fürstenplatz

Der Fürstenwall läuft durch die Stadtteile Unterbilk und Friedrichstadt und bekam seinen
Namen 1913, nachdem diese Strecke schon 1888 mit Fürstenwallstraße bezeichnet wurde.
Das gleiche gilt auch für den Fürstenplatz (1903 benannt, seit 1897 Fürstenwallplatz, davor "Platz im Zuge der Pionierstraße"). Mit dem Namen wird an die Ausführung der Befestigungsanlagen der Neustadt unter Johann Wilhelm II (Jan Wellem) erinnert. Südlich des Fürstenwalls lief die Umwallungslinie, die am Ständehaus über den Graf-Adolf-Platz führte...
Bedeutende Gebäude gab es am Fürstenwall:
Etwa am Rheinpark Bilk am Stadttor stand das VHS-Sudiengebäude (Nr.5)mit Hochhaus und Hörsaal,in der früheren Nr.1 befand sich um die Jahrhundertwende eine "Irrenanstalt", am Jürgensplatz steht das geschichtsträchtige Polizei-Präsidium das mit dem Leo-Statz-Platz auch unrühmliche Zeiten Düsseldorfs darstellt. An der Ecke Florastraße steht ein großer Schul-Palast, der schon in Spoerl's Romanen Geschichte machte "Wat is ene Dampfmaschin'?"--Heinrich und Alexander Spoerl gingen hier auf die Oberrealschule. Die Albrecht-Dürer Schule, vorher die Peter-Behrens-Werkkunstschule, bilden hier Drucker im grafischen Gewerbe aus und am Ende der Ausbildungszeit werden die Schüler hier gegautscht (untergetaucht nach Drucker Sitte).
Der Kirchplatz bietet mit seinem kleinen Markt einen Moment des Verweilens zwischen Bank- und Versicherungsgebäuden.
Über die belebte Verkehrsachse Corneliustraße geht es richtung Fürstenplatz vorbei an Haus Nr. 198, als "Judenhaus" bezeichnet, hier wurden Juden zwangsweise einquartiert, bevor sie in die Konzentrationslager deportiert wurden.
Als grüne Lunge galt der Fürstenplatz schon über 100 Jahre, in diesem an die Industriegebiete angrenzenden Stadtteil.
Heute nach großem Umbau, bietet er viele Spiel- und Verweilangebote und es gibt jetzt unterirdische Parkplätze und eine unterirdische Papier- und Müllentsorgung. Der große Industriebrunnen ist nach seiner Verlegung (1926) vom Rheinufer hierher das bekannteste Wahrzeichen des Platzes (seit etwa 1937) mit "Vulkan", Bergmann und Hüttenarbeiter im Lendenschurz. Geschaffen hat dieses Denkmal für Düsseldorf als "Schreibtisch des Ruhrgebiets" der Bildhauer Fritz Coubillier, es wurde 1913 vor dem ehemaligen Kunstausstellungspalast enthüllt.


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