In einer der blutigsten Schlachten des Mittelalters standen sich am 5. Juni 1288 bei Worringen (Ortschaft nördlich von Köln) als Hauptgegner der Kölner Erzbischof und u. a. der Graf Adolf V. von Berg (mit Kölner Bürgern!) gegenüber. Letzterer ging als einer der Sieger hervor und als Dank für die Kriegshilfe, verlieh Graf Adolf den Düsseldorfer Mitstreitern die Stadtrechte für ihre Ortschaft an der Düssel-Mündung. Ein strategischer Hintergedanke wird wohl weit ausschlaggebender gewesen sein....An diesen wichtigen Wendepunkt "Düsseldorfer Geschichte" soll die Namensgebung vom 1.3.1906 erinnern. Von 1933 bis 1945 hieß dieser Platz nach dem SA-Sturmführer Horst-Wessel-Platz. Im zweiten Weltkrieg häuften sich gerade in dieser (Bahnhofs-)Gegend die Zerstörungen durch Bomben. Die Worringer Straße, die über den Platz führt, bekam ihren Namen schon 1893 und hieß davor Ringstraße. Wenn man sich heute den Platz so anschaut, dann kann man ins Schwärmen geraten, bei alten Fotos mit dem Pavillon auf dem Platz , darauf ein kleines Türmchen mit dem Kiepenkerl darauf aus den 1920er Jahren ....oder dem Capitol-Theater, das als Kino oder Theater sehr beliebt war bis Mitte der 1970er Jahre. Hierhin wich Mitte der 1950er das Opernhaus beim Umbau des Hauses an der Alleestraße/Heinrich-Heine-Allee aus und hier gab es z.B. 1969 das Musical "Hair".Ein geschlossener Platz war der Worringer Platz nie, zu viele Zerschneidungen von Straßenbahnlinien oder Straßenführungen verhinderten eine Anlage, wie man sich heute gerne einen Platz wünschen würde. Mit diesem, von Verkehrslärm erfüllten Platz versuchte man auch die Lösung mit einer Untertunnelung für Fußgänger. Aber dies schlug gänzlich fehl, immer wieder wurden Vitrinen zertrümmert, ausgeraubt oder Passanten benutzten diesen Tunnel überhaupt nicht, lieber gingen sie halsbrecherisch über die oberirdischen Grünstreifen. In den 30er Jahren, so erinnern sich Zeitzeugen, soll der Platz ein blühendes Geschäftsviertel gewesen sein. Die vielen Arbeiter aus den umliegenden großen Industriefabriken benutzten hier nicht nur die öffentlichen Verkehrsmittel, sondern kauften hier auch direkt für ihren alltäglichen Bedarf ein oder sie gingen in die Brause-und Badeanstalt. Die Gaststätten sollen immer brechend voll gewesen sein... Damit die Männer nicht den Wochenlohn vertranken, sollen deren Ehefrauen schon am Werkstor gewartet haben, um die Lohntüte in Empfang zu nehmen.
|